In den letzten Monaten habe ich das Glück genießen dürfen, mein Auslandssemester in Argentinien zu verbringen. Neben der akademischen und persönlichen Weiterentwicklung stand für mich vor allem die Erweiterung meiner Spanischkenntnisse auf dem Plan, ein Ziel, das mir wichtig ist, seitdem ich klein war. Auch wenn ich sicherlich noch nicht an dem Punkt angekommen bin, den ich gern erreichen möchte, freue ich mich über meine Fortschritte der letzten Zeit und möchte hier meine Methode des Sprachlernens vorstellen, die in meinen Augen Vokabel- und Grammatiktraining angenehm verbindet und sich auf die alltägliche Sprache übertragen lässt. Ich versuche es bestmöglich beispielhaft zu verdeutlichen:
1. Auswahl der 1000 am meisten verwendeten Vokabeln
Um eine Sprache im Kontext zu lernen ist es mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass herkömmliches Auswendiglernen oft frustriert, da das Gelernte nur schwer in Konversationen verwendet werden kann. Sich an eine Liste der häufigsten Vokabeln zu halten, löst dieses Problem und orientiert sich an der 80-20 Regel, die meist eher im wirtschaftlichen Kontext gebraucht wird: 20% des Inputs resultiert in 80% des Outputs. Es ist davon auszugehen, dass sich in vielen Sprachen 50% der alltäglichen Sprache aus den 100 einfachsten Wörtern zusammensetzt (https://blog.acolad.com/the-80-20-rule-for-language-learning). Ich nutze gern „Frequency Lists by Neri“ (http://frequencylists.blogspot.com/) jedoch gibt es Alternativen wie das simple Generieren per KI.
Beispiel.: Auswahl Spanisch „Yo fui“ (Ich ging)
2. Auswahl von Beispielsätzen
Ich versuche das Wortmaterial sukzessiv (3-5 neue Wörter pro Tag) in Sätzen zu lernen, um mich einmal mehr am umgangssprachlichen Kontext zu orientieren. Für die Auswahl nutze ich gern Context oder Linguee (https://context.reverso.net/traduccion/; https://www.linguee.de/).
Beispiel: Ich ging – Yo fui –> Ich ging in die Stadt – (Yo) fui a la cuidad
3. Anki Flashcard Spaced Repetition Learning
Ich füge die Sätze in der Plattform Anki (https://apps.ankiweb.net/) hinzu, um sie als „Spaced Repetition“ zu üben. Das System begünstigt die Aufnahme des Gelernten ins Langzeitgedächtnis, indem es Flashcards verwendet – wie die klassische Karteikartenmethode aber digital. Den Lernenden wird das Item nach erfolgreicher Wiederholung am darauffolgenden Tag, dann drei Tage danach, dann fünf usw. erneut vorgegeben (https://www.kpu.ca/sites/default/files/Learning%20Centres/Think_SpacedRepetition_LA.pdf). Ich mag die Methode sehr, da ich mir, nicht wie für einen Test in der Schule das Wissen kurzfristig aneigne. Durch die gestaffelten Wiederholungen mit immer länger werdenden Zeiträumend dazwischen steht es mir langfristig zur Verfügung und kann im Alltag einfach benutzt werden.
3+1. Audiodateien einfügen
Bei Soundoftext (https://soundoftext.com/) kannst du dir die Beispielsätze in der Fremdsprache als Audiodatei herunterladen und dann einfach per Drag and Drop in deinen Flashcards hinzufügen. Ich finde es sehr angenehm und hilfreich die entsprechende Aussprache direkt mitzuhören.
Links
Frequency List (die 1000 am häufigsten verwendeten Wörter)
http://frequencylists.blogspot.com/
Beispielsätze
https://context.reverso.net/traduccion/
https://www.linguee.de/
Anki Flashcard Software
https://apps.ankiweb.net/
Sound of Text (Soundfiles erstellen)
https://soundoftext.com/